Welt-Hepatitis Tag 2023: „Ich warte nicht. Ich handele!“
Hepatitis-Infektionen sind behandelbar, aber bleiben oft viele Jahre unerkannt – und können dann schwere Schäden anrichten.
Am 28. Juli 2023 findet der diesjährige Welt-Hepatitis-Tag statt, der global auf die Risiken, Verbreitung, Schutz- und Behandlungsmöglichkeiten von Hepatitis-Infektionen informiert. Global wird der Welt-Hepatitis-Tag von der World Hepatitis Alliance ausgerichtet. In Deutschland ist die Deutsche Leberhilfe e.V. Ausrichter des Welt-Hepatitis-Tages. Das Motto lautet im englischsprachigen Raum „We’re not waiting“ und „I’m not waiting“. Dies ist Teil der übergeordneten Kampagne der World Hepatitis Alliance unter dem Title „Hep can’t wait“ (Hepatitis kann nicht warten), welche seit drei Jahren läuft.
Das Motto verdeutlicht, dass Menschen selbst aktiv werden sollten, um sich und andere vor Hepatitisinfektionen oder ihren Folgen zu schützen. Aktiv werden kann heißen, sich testen zu lassen. Aktiv werden kann für Hepatitis-Betroffene heißen, eine antivirale Therapie zu starten oder sich zumindest darüber beraten zu lassen. Aktiv werden kann heißen, sich gegen Hepatitis A und B zu impfen.
Alle in Deutschland Krankenversicherten ab 35 Jahren können sich nun einmal kostenlos auf Hepatitis B und C testen lassen. Dieser Test wird in Hausarztpraxen als Teil der sogenannten „Gesundheitsuntersuchung“ angeboten, die früher als Check-up 35 bezeichnet wurde. Darüber hinaus wird ein Hepatitis-B- und -C-Test für alle Menschen mit Risikofaktoren oder Anzeichen einer Virushepatitis empfohlen und in der Regel auch erstattet. Hierzu gehören z.B. erhöhte Leberwerte, die auf viele Lebererkrankungen hinweisen können, aber eben auch auf Virushepatitis. Auch Risikofaktoren wie z.B. aktiver oder vergangener Drogenkonsum, Blutprodukten vor 1992, infizierten Sexualpartnern sollten ein Anlass sein, einen Test auf Virushepatitis durchzuführen.
Schwangere Frauen werden schon seit vielen Jahren auf Hepatitis B getestet. Bislang erfolgte dieser Test erst spät in der Schwangerschaft, wird aber seit 2023 sehr früh empfohlen. Diese Änderung ist begrüßenswert: Je früher eine Hepatitis B in der Schwangerschaft entdeckt wird, desto besser lässt sich das Ungeborene vor der Infektion schützen.
Die größte Gefahr bei Hepatitis B und C sind langjährige, unerkannte, chronische Infektionen. Man sollte eine Hepatitis-Diagnose daher nicht Jahre lang ignorieren und aufschieben. Wenn Sie von chronischer Hepatitis betroffen sind, machen Sie 2023 zu dem Jahr, in dem Sie sich kümmern und fachärztlich beraten lassen!
Weitere Informationen zur aktuellen Kampagne findest du unter welthepatitistag.info.