Bei virusbedingten Leberentzündungen unterscheidet man akute und chronische Infektionen. Eine Hepatitis A wird nie chronisch, eine Hepatitis B bei Erwachsenen in etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle, Hepatitis C in bis zu 85 Prozent der Fälle. Bei Nichtbehandlung können sie schwere gesundheitliche Folgen haben und lebensbedrohlich werden.
Eine durchgemachte Hepatitis A oder B schützt vor einer weiteren Ansteckung. Mit Hepatitis C dagegen kann man sich auch nach einer durchgemachten Infektion oder erfolgreichen Behandlung immer wieder anstecken.
Der sicherste Schutz vor Hepatitis A und B ist eine Impfung. Eine Impfung gegen Hepatitis C gibt es nicht. Eine chronische Hepatitis C kann heute jedoch mit direkt antiviral wirkenden Substanzen in fast allen Fällen in durchschnittlich zwölf Wochen geheilt werden.
Aktuelles
Die HCV-Eliminierungsziele kann Deutschland auf dem bisherigen Weg bis 2030 nicht erreichen
Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tags am 28. Juli wirbt die Aidshilfe NRW um mehr Wissensvermittlung…
Welt-Hepatitis Tag 2023: „Ich warte nicht. Ich handele!“
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Am 28. Juli 2023 findet der diesjährige Welt-Hepatitis-Tag statt, der global auf die Risiken,…
Welt-Hepatitis-Tag 2023
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Weltweit gibt es eine große Anzahl von nicht diagnostizierten und unbehandelten Menschen, die mit…
Impfung Hepatitis A/B
Die Kombinationsimpfung gegen Hepatitis A/B wird in zwei Dosen im Abstand von sechs Monaten verabreicht, wenn die geimpfte Person unter 16 Jahre alt ist. Nach Vollendung des 16. Lebensjahrs sind drei Dosen erforderlich. Die zweite Dosis wird nach einem und die dritte nach sechs Monaten verabreicht.
Hepatitis-C-Schnelltest
Ein Test ist sowohl für Menschen, die Drogen benutzen, als auch für Besucher*innen von Sexparties oder Menschen, die häufig wechselnde Sexpartner*innen haben, sinnvoll.
Hepatitis-C-Therapie
Mit den seit 2014 zugelassenen direkt gegen HCV wirksamen Medikamenten kann die Infektion heute in deutlich über 90 Prozent der Fälle nebenwirkungsarm und meist innerhalb von zwölf Wochen geheilt werden. Eine interferonbasierte Therapie entspricht heute nicht mehr den Behandlungsstandards.
Chemsex, Naloxon, Spritzenautomaten
Chemsex
Substanzkonsum als Teil schwulen (Sex-)Lebens
Chemsex ist ein Phänomen der zeitgenössischen schwulen Kultur. David Stuart, der den Begriff geprägt hat, versteht darunter den Konsum von Crystal Methamphetamin, Mephedron (und anderen Cathinonen) und/oder GHB/GBL im Zusammenhang mit schwulem Sex. Die Aidshilfe informiert auf verschiedenen Wegen über Chemsex.
Naloxon
Nasenspray kann Leben retten
Die meisten Drogentodesfälle sind die Folge einer Überdosis mit Opioiden. Naloxon kann hier Leben retten! Naloxon ist ein sogenannter Opioid-Antagonist (Gegenspieler): Es hebt die Wirkung von Heroin & Co. auf, weil es die Rezeptoren für Opioide besetzt. Es kann deshalb bei einer Überdosis eingesetzt werden, wenn die Atmung nicht mehr ausreicht oder zum Stillstand gekommen ist. Seit September 2018 ist Naloxon als Nasenspray in Deutschland verfügbar.
Spritzenautomaten NRW
Handfeste Primärprävention in NRW
1989 wurden die ersten Automaten durch die Aidshilfe NRW in einigen großen Orten in Nordrhein-Westfalen installiert. Mit hohem Engagement unterschiedlicher Kooperationspartner auf kommunaler und regionaler Ebene hat die Aidshilfe NRW mit dem Spritzenautomatenprojekt bundesweit eine führende Rolle eingenommen. Den 25 Automaten des Jahres 1989 stehen heute über 100 Automaten gegenüber, die mit Hilfe von über 60 regionalen Betreibern ca. 150.000 Spritzen im Jahr umsetzen.